...vor allem der Bariton von Jacob Scharfman: Sein Gebet des Valentin zählt zu den Sternminuten der Aufführung.
Unter den teuflischen Machenschaften leidet auch Margarethes Bruder Valentin, den Jacob Scharfman gibt, und zwar mit vollem Einsatz. Stolz, Würde und Wut erhalten bei ihm greifbaren, ja aufrüttelnden Ausdruck; er muß sich mit seinem machtvollen Bariton nicht bemühen, den Gefühlen eines in den Grundfesten erschütterten Familien- und Prinzipienmenschen eine bewegende Stimme zu verleihen.
Jacob Scharfman... legte den Onegin als weltmännisch überheblichen Dandy an, herablassend im dritten Bild Tatjana die Abfuhr erteilend, in den beiden letzten Bildern jedoch verzweifelt, gebrochen und hoffnungslos ob seines verpfuschten Lebens. Seinen virilen, dunkel timbrierten Kavaliersbariton führte er geschmeidig und mit viel Ausdruckskraft.
[Scharfman]… mit seinem kraftvollen Bariton einerseits den selbstbewussten, ja arroganten Lebemann verkörpert, aber psychologisch vielschichtig gerade die verletzlichen, sensiblen Seiten des Titelhelden durchschimmern lässt, indem er sich in der Dynamik einfühlsam zurücknimmt. Dieser Onegin ist nicht allein der egomane Triebmensch, sondern er ist sicht- und vor allem hörbar erschüttert von dem, was er in Gang gesetzt hat...
[Boccanegras] Gegenspieler, der finstere Paolo Albiani, war Jacob Scharfman, der es immer wieder schafft, auch dem größten Fiesling noch etwas Aristokratisches zu geben. Scharfmans voller, eleganter Bariton dringt ohnehin mühelos über jedes noch so stark spielende Orchester hinweg, am Premierenabend war er einfach grandios in seiner Verkörperung sinistren Machtwillens, der schließlich Opfer der eigenen Verdammung wird.
Jacob Scharfman brachte für den Graf Almaviva seinen kraftvollen virilen Bariton auf und warf sich mit großem Engagement in die Partie des Herrn… Sängerisch und schauspielerisch ließ er… keine Wünsche offen, und seine große Bravour-Arie „Hai gia vinta la causa“ geriet famos.
Von ganz anderem Kaliber ist Graf Almaviva [...] Jacob Scharfman schafft es mit seinem fülligen, starken Bariton, den feinen Herrn zwar immer wieder wie eine Witzfigur aussehen zu lassen, aber er lässt keinen Zweifel daran, dass von ihm dennoch eine Gefahr ausgeht, wenn man sich ihm widersetzt.
Jacob Scharfman als Heerrufer ist ein arroganter Gehilfe der Macht, der sich gerne selbst Wichtiges verkündigen hört, natürlich immer im schicken Anzug. Dieser hoffnungsvolle junge Neuzugang des Lübecker Theaters verfügt über eine grandiose Bühnenpräsenz und vollen, starken Bariton.
Unter den Solisten ragten Peter Wedd als Lohengrin und Jacob Scharfman als Heerrufer heraus. [...] Jacob Scharfman, neu im Ensemble, war ein großartiger Heerrufer, er bot gesanglich und schauspielerisch eine großartige Leistung – man darf auf kommende Auftritte des jungen Sängers gespannt sein.
Und Jacob Scharfman beeindruckt gleichermaßen als Willem, Gerichtsdiener und Gefängniskaplan durch seine stimmliche wie darstellerische Wandlungsfähigkeit. Ihm fällt mit der balsamisch ausgesungen Türhüterparabel auch der tiefste Moment des Abends zu.
...wobei vor allem der junge Bariton Jacob Scharfman, aktuell Mitglied im Internationalen Opernstudio, einen nachhaltigen, reifen Eindruck hinterlässt.